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ETC: Wie kann KI Geschäftsmodelle verändern?

Liebe Leserinnen und Leser,

als Geschäftsführer eines IT-Unternehmens erlebe ich täglich, wie Künstliche Intelligenz (KI) in rasantem Tempo die Arbeitswelt verändert. Erst vor etwas mehr als einem Jahr hat OpenAI mit ChatGPT KI einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Lösungen wie aktuell Microsoft 365 Copilot zeigen, wie schnell KI das Innovationstempo vorantreibt. Viele von uns fragen sich nun, wie wir KI am besten in unsere Prozesse integrieren und unsere Geschäftsmodelle verändern können.

In der aktuellen Debatte über die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf den Arbeitsmarkt stoßen wir häufig auf die besorgte Frage: Wird KI viele Arbeitsplätze vernichten? Um diese Frage umfassend zu beantworten, müssen wir einen Blick auf die Geschichte technologischer Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt werfen.

Historisch gesehen hat jede bahnbrechende technologische Innovation unsere Wirtschaft und die damit verbundenen Berufsbilder grundlegend verändert. Nehmen wir das Automobil: Mit seiner Einführung wurden Berufe wie der des Kutschers nahezu überflüssig. Ähnlich veränderte die Nutzung des Erdöls die Rolle der Köhler, und die Elektrifizierung revolutionierte zahlreiche andere Berufe. Diese Beispiele zeigen, dass Technologie zwar bestimmte Berufe verdrängt, gleichzeitig aber auch neue Möglichkeiten und damit neue Berufsfelder schafft.

Betrachten wir nun die direkten Auswirkungen der Einführung von KI-Lösungen: Die Transformation in neue Branchen und Berufsfelder, insbesondere in Bereichen wie Analytik, Robotik und Automatisierung, hat begonnen. Wir stehen am Anfang eines Wandels der Wissensarbeit. Recht, Softwareentwicklung, Vertrieb, Marketing, Produktmanagement und viele mehr werden sich wandeln und neu definieren.

Diese Entwicklung bietet auch Chancen. KI kann durch Effizienzsteigerungen, Wettbewerbsfähigkeit und die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen im Zuge der digitalen Transformation bestehende Arbeitsplätze stärken und sichern. Eine große Chance ist dabei die Linderung des Fachkräftemangels. KI kann viele Routineaufgaben übernehmen, so dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf komplexere und kreativere Tätigkeiten konzentrieren können. Dies erhöht die Produktivität und Effizienz des gesamten Teams.

Ein entscheidender Faktor ist die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und Mitarbeitenden. Unternehmen müssen klare Strategien und Einsatzszenarien für KI entwickeln, während die Mitarbeitenden durch Sensibilisierung und Weiterbildung auf diese Veränderungen vorbereitet werden sollten. Dazu brauchen sie rechtzeitig Unterstützung durch Austausch und Weiterbildung, um für die kommenden Aufgaben gerüstet zu sein.

Neben diesen Chancen müssen wir aber auch die Grenzen und Herausforderungen der KI erkennen. In Bereichen wie Kreativität, emotionale Intelligenz und ethisches Urteilsvermögen weist KI derzeit noch deutliche Defizite auf. Darüber hinaus stellen sich spezifische Herausforderungen im Bereich der Sicherheit: Datenschutz, die Vermeidung von Bias in Algorithmen, der Umgang mit möglichen Arbeitsplatzverlusten durch Automatisierung und die Kontrolle fortgeschrittener KI-Systeme sind zentrale Themen, denen wir uns stellen müssen.

Insbesondere im Bereich der Sicherheit ist es unerlässlich, sowohl die technischen Aspekte als auch die ethischen Implikationen der KI zu berücksichtigen. Wir müssen sicherstellen, dass unsere KI-Systeme nicht nur effizient, sondern auch fair und verantwortungsvoll sind. Auch dies sind neue Aufgaben, für die wir erst die entsprechenden Expert*innen aus- bzw. weiterbilden müssen.

Die KI-Revolution ist eine große Chance für unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft. Wir können diese Chance nutzen, um in Innovation, Bildung und Sicherheit zu investieren, um nicht nur die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen, sondern auch eine nachhaltige und inklusive Zukunft zu gestalten.

Es ist also nicht die KI selbst, die Arbeitsplätze kosten wird, sondern die Art und Weise, wie wir sie nutzen und integrieren. KI bietet die Möglichkeit, Arbeitsplätze zu sichern und zu bereichern, indem sie Routineaufgaben übernimmt und es den Menschen ermöglicht, sich auf komplexere und kreativere Aufgaben zu konzentrieren.

Die Herausforderung und Chance bestehen darin, ein Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und menschlicher Anpassungsfähigkeit zu finden. Abschließend möchte ich persönlich betonen, dass KI nicht als Bedrohung gesehen werden sollte, sondern als ein Werkzeug, das wir zu unser aller Vorteil nutzen können.

Christoph Becker, Geschäftsführer ETC – Enterprise Training Center

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