Mehrere Bewohnerinnen des Pflegewohnheims ÖJAB-Haus Neumargareten, Siebertgasse 21 in Wien-Meidling, nähen derzeit Stoffmasken zum Schutz gegen COVID-19 und schenken sie den insgesamt 170 PflegerInnen und weiteren MitarbeiterInnen im Haus. Sie wollen sich damit im Namen aller 218 HeimbewohnerInnen bei den PflegerInnen für ihre besonderen Leistungen in der Coronavirus-Krise bedanken. Denn viele Sicherheits- und Hygienemaßnahmen sind zusätzlich umzusetzen. Die Verantwortung, das Virus keinesfalls ins Heim einzuschleppen, ist groß.
Frau Gertraud Lesniewicz ist die Rekordhalterin: Sie hat seit Mitte März schon mehr als 180 Masken genäht, und es macht ihr nach wie vor große Freude. „Meine Motivation ist, dass die Masken gebraucht werden und dass ich einen Beitrag zur Eindämmung des Corona-Virus leisten möchte“, sagt sie. Früher hat sie als Schneiderin gearbeitet. Sie verwendet eigene Stoffreste oder gespendete Stoffe von MitbewohnerInnen, PflegerInnen und Angehörigen. Eine Mitbewohnerin, die ebenfalls früher Schneiderin war, hat vor einer Woche begonnen, Masken zu nähen. Weitere Bewohnerinnen und Bewohner überlegen nun mitzumachen.
„Wir sind für dieses Geschenk unserer Bewohnerinnen sehr dankbar“, meint Monika Antl-Bartl, Direktorin des ÖJAB-Hauses Neumargareten. „Masken sind derzeit Mangelware. Außerdem waschen wir die selbst genähten Stoffmasken im Haus und verwenden sie wieder. So vermeiden wir Einweg-Masken, die nach ein paar Stunden weggeworfen werden müssen und die Umwelt belasten. Vor allem aber ist dies eine Geste der Wertschätzung für unsere Pflegearbeit. Das freut uns sehr und gibt uns Halt in dieser herausfordernden Zeit. Wir helfen einander gegenseitig: mit Pflege und mit dem Nähen von Masken.“
Inzwischen haben sich auch mehrere ehrenamtliche MitarbeiterInnen des Pflegewohnheims bereit erklärt, Masken zu schneidern. Sie tun dies jedoch für die nahegelegenen Jugendbildungseinrichtungen der ÖJAB: Denn im selben Wiener Bezirk Meidling befinden sich das Ausbildungszentrum des Berufspädagogischen Instituts in der Längenfeldgasse 27/A/3 und die Kursmaßnahme „AusbildungFit“ in der Längenfeldgasse 27/B. Diese beiden Einrichtungen fördern junge Menschen mit schulischen und persönlichen Defiziten durch Berufsorientierung, Berufsbildung und individuelle Unterstützung. Wenn die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer hoffentlich bald wieder in die Ausbildungstätten kommen können, werden sie die Masken tragen, die die Ehrenamtlichen des Pflegewohnheims ÖJAB-Haus Neumargareten geschneidert haben. So helfen alle zusammen.
Das Pflegewohnhaus wird von der ÖJAB – Österreichischen JungArbeiterBewegung geführt, einer der größten gemeinnützigen Heimträgerorganisationen für junge und alte Menschen in Österreich. Die unabhängige NGO bietet an landesweit insgesamt 40 Standorten stationäre und mobile Pflege, Studierenden-Heimplätze und Bildungsarbeit an.
Titelfoto: Gertraud Lesniewicz, Bewohnerin des Pflegewohnheims ÖJAB-Haus Neumargareten, schneidert Schutzmasken.
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