RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller bei der Pressekonferenz via Video / Copyright: RLB OÖ

Heinrich Schaller: „Die Kunden der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich haben auch im Krisenjahr 2020 kräftig investiert“

Jahresergebnis 2020 der RLB OÖ: Zuwächse bei Finanzierungen, Steigerung des Betriebsergebnisses und der Bilanzsumme, Stärkung der Kernkapitalquote

„Wir sind mit dem vorliegenden Jahresergebnis 2020 sehr zufrieden, besonders vor dem Hintergrund eines äußerst herausfordernden Umfelds durch die Corona-Pandemie“, sagte RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller bei der heutigen Bilanzpressekonferenz in Linz, die via Videokonferenz abgehalten wurde.

Steigerung bei den Finanzierungen
Das Gesamtjahr 2020 verlief mit einer Steigerung bei den Finanzierungen im Konzern auf 24,7 Milliarden Euro (+ 2,8 Prozent bei Betriebsmittelfinanzierungen, + 6,9 Prozent bei Investitionsfinanzierungen) äußerst positiv. „Das zeigt, dass viele unserer Kunden die Krise auch als Chance genutzt haben und dadurch für die Zeit nach der Pandemie, wenn die Konjunktur wieder anzieht, bestens gerüstet sind“, so Schaller.

Starke Kernkapitalausstattung bringt hohe Stabilität, erfreuliches Betriebsergebnis mit plus 19,4 Prozent
Trotz der um rund 1,3 Milliarden Euro gesteigerten Finanzierungen konnte im Konzern der RLB OÖ per Ende 2020 die harte Kernkapitalquote um 0,89 Prozentpunkte auf 15,53 Prozent ausgebaut werden. Schaller: „Diese Entwicklung unserer Eigenkapitalstärke ist deshalb von großer Bedeutung, weil sie die gerade jetzt so wichtige Stabilität für die Begleitung unserer Kunden bringt.“ Erfreulich ist auch die Entwicklung beim Betriebsergebnis: Der Anstieg von gesamt 58,7 Millionen Euro im Jahresvergleich auf 361,5 Millionen Euro entspricht einem deutlichen Plus von 19,4 Prozent.

Bilanzsumme stieg um 9,5 Prozent auf 48,6 Milliarden Euro
Die Konzernbilanzsumme der Raiffeisenlandesbank OÖ liegt mit einem Plus von 9,5 Prozent per Jahresende 2020 bei rund 48,6 Milliarden Euro. Mit 181,8 Millionen Euro ist der Jahresüberschuss vor Steuern im Konzern der Raiffeisenlandesbank OÖ im Jahr 2020 um 137,4 Millionen Euro niedriger als im Jahr davor. Generaldirektor Heinrich Schaller: „Dieser Rückgang im Jahr 2020 ist einerseits auf Bewertungseffekte bei at equity-bilanzierten Unternehmen zurückzuführen. So musste etwa die Beteiligung an der RBI-Gruppe im Jahr 2020 mit einem negativen Ergebnisbeitrag von -39,2 Millionen Euro abgeschrieben werden. Darüber hinaus mussten Corona-bedingt auch deutlich mehr Risikovorsorgen gebildet werden.“ Die Risikovorsorge erhöhte sich im Jahresvergleich um 139,3 Millionen Euro auf 157,5 Millionen Euro (Vorjahr: 18,2 Millionen Euro). „Rund zwei Drittel ist auf Portfoliovorsorgen zurückzuführen, die aufgrund von gesetzlichen Vorgaben für mögliche Ausfälle in der Zukunft gebildet werden mussten. Wir gehen aber davon aus, dass wir diese Risikovorsorgen nicht brauchen werden.“

Keine übertriebene Insolvenzwelle in Sicht
Die NPL-Ratio (Non Performing Loans Ratio), die Kreditausfälle beschreibt, liegt 2020 bei 1,79 Prozent auf sehr niedrigem Niveau und ist gegenüber 2019 (1,83 Prozent) sogar leicht rückläufig. Und obwohl die wirtschaftliche Stimmung in Österreich weiterhin von großer Unsicherheit geprägt ist, ist für Heinrich Schaller keine Insolvenzwelle in Sicht: „Ich rechne nicht damit, dass wir heuer Großpleiten sehen werden. Gerade Industrieunternehmen und global agierende Firmen haben aus der Finanzkrise 2009 gelernt und entsprechende Eigenkapital- und vor allem Liquiditäts-Reserven aufgebaut. Kleinere Unternehmen sind hier leider eher gefährdet.“

Starke Zuwächse bei den oberösterreichischen Raiffeisenbanken
Die 75 Raiffeisenbanken in Oberösterreich konnten im Jahr 2020 nach dem vorläufigen Ergebnis bei der Bilanzsumme (+ 8,9 Prozent auf 28,0 Milliarden Euro), bei den Einlagen (+ 8,5 Prozent auf 23,0 Milliarden Euro), bei den Finanzierungen (+ 10,0 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro) sowie auch beim EGT (+ 8,4 Prozent auf 170,0 Millionen Euro) starke Zuwächse verzeichnen und damit auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken.

Mit einer konsolidierten Bilanzsumme von 65,3 Milliarden Euro ist die Raiffeisenbankengruppe OÖ die viertgrößte Bank in Österreich
Für die gesamte Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich (= Raiffeisenlandesbank OÖ Konzern und die 75 oö. Raiffeisenbanken) ergibt sich für 2020 eine um 9,2 Prozent auf 65,3 Milliarden Euro gestiegene konsolidierte Bilanzsumme. Damit ist die Raiffeisenbankengruppe OÖ die viertgrößte Bank in ganz Österreich. „Die konsolidierte Bilanzsumme der gesamten Raiffeisenbankengruppe OÖ mit 65,3 Milliarden Euro ist ein Ausdruck der enorm starken Marktposition, die wir in Oberösterreich, aber auch in ganz Österreich innehaben“, so Generaldirektor Heinrich Schaller.

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