© Sabine Klimpt

Betriebliche Mobilität: Innovative Technologien eröffnen hohes Einsparungspotenzial

  • Unternehmen profitieren von deutlich niedrigeren Betriebskosten durch E-Autos
  • Carsharing als günstige und nachhaltige Ergänzung zum betrieblichen Fuhrpark
  • Routenoptimierung und weniger Leerfahrten durch vernetzte Planungsprozesse

Wien, 14. März 2017 – Bei der Organisation der „betrieblichen Mobilität“, also des Personen- und Warenverkehrs von Unternehmen, ist es oft das ökologische Verantwortungsbewusstsein, das Veränderungsprozesse und Innovationen inspiriert. „Doch am Ende muss das ökologisch Wünschenswerte ökonomisch sinnvoll sein, um sich auf breiter Front durchzusetzen“, erklärte Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin der Exzellenzplattform Leitbetriebe Austria, im Rahmen eines Leitbetriebe-Themenabends zum Thema „Betriebliche Mobilität“.

Bei der in Zusammenarbeit mit dem Netzwerkpartner Hafen Wien organisierten Veranstaltung erläuterten führende Experten aus österreichischen Leitbetrieben Möglichkeiten zu Kostensenkungen und Produktivitätssteigerungen durch innovative Technologien. „Dazu gibt es eine ganz klare Kernaussage“, freut sich Rintersbacher. „Ökologische Mobilitätslösungen sind für Unternehmen heute kein Luxus mehr. Elektromobilität, Carsharing oder ausgefeilte Flottensteuerungssysteme entlasten nicht nur die Umwelt, sondern machen sich bestens bezahlt. Wer diese Technologien nicht konsequent implementiert, wird über kurz oder lang wesentliche Wettbewerbsnachteile in Kauf nehmen müssen.“

Für den Hafen Wien sind die Veränderungen der betrieblichen Mobilität jedenfalls von großer Bedeutung. „Das Autogeschäft ist eine wichtige Sparte, die in den vergangenen Jahren auch mit erfreulichen Steigerungen aufwarten konnte. Die Menge der am Hafen Wien umgeschlagenen Fahrzeuge entspricht rund einem Fünftel der in Österreich registrierten Neuzulassungen“, erklärt die technische Geschäftsführerin Doris Pulker-Rohrhofer. „Um auch für die Zukunft entsprechend planen zu können, müssen wir möglichst früh abschätzen können, wie sich Veränderungen des Auto-Business – Stichworte Car-Sharing, Elektromobilität, autonomes Fahren, Teilverbote für Diesel-Fahrzeuge, um nur einige herausragende Entwicklungen zu zitieren – auf die Umschlagmengen auswirken. In einer pessimistischen Sichtweise könnte man eine ‚Autoblase‘ und nachhaltig sinkende Nachfrage vermuten. Allerdings ist eine optimistische Sichtweise ebenso gerechtfertigt, dass nämlich die Verfügbarkeit neuer Technologien zu einer rascheren Erneuerung betrieblicher Fuhrparks führen wird und daher für längere Zeit besonders starke Nachfrage gegeben sein wird. Auf diese Fragen müssen wir Antworten finden und zeitgerecht die für den künftigen Bedarf notwendigen Logistikkapazitäten schaffen.“

E-Autos: Hohe Förderungen, geringe Energie- und Wartungskosten
Das große Innovationsthema im Bereich des Autoverkehrs ist derzeit zweifellos Elektromobilität. „Damit verändert sich nicht nur unser Umgang mit natürlichen Ressourcen, sondern auch die Kostenstruktur von Fahrzeugflotten“, so Michael-Viktor Fischer, Geschäftsführer des e-Mobilitätsanbieters SMATRICS, an dem unter anderem der Leitbetrieb Verbund beteiligt ist, und der aktuell mit Hochdruck am weiteren Ausbau des Versorgungsnetzes mit E-Ladestationen arbeitet. „Die benötigte Energie ist nicht nur umweltschonend und schadstofffrei – und stammt bei SMATRICS aus Wasserkraft – sie ist auch sehr viel günstiger. Dazu kommen attraktive Förderungen und vergleichsweise geringe Wartungskosten.“

Dabei wird Unternehmen der Einstieg ins E-Zeitalter möglichst leicht gemacht. „Mit unserem Angebot ‚Managed Infrastructure‘ machen wir das E-Flottenmanagement effizienter als das Management konventioneller Flotten. Wir wickeln Installation und Betrieb gesamthaft ab und kümmern uns auch um Abrechnung und Kostenzuteilung innerhalb des Unternehmens.“

Reduktion von Fix- und Betriebskosten durch Carsharing
Ein wichtiges Kostensenkungspotenzial eröffnet sich auch durch die Sharing Economy, insbesondere durch den Einsatz von Carsharing. „Unternehmen nutzen Carsharing als flexible Mobilitätslösung, als Ergänzung oder Alternative zum eigenen Fuhrpark. Im Vergleich zum Taxi lassen sich mit car2go Einsparpotenziale von bis zu 70 Prozent erzielen“, erklärt Sarah Renk, Head of Global Sales bei der Daimler-Tochter car2go, dem Marktführer im stationsunabhängigen Carsharing. „Carsharing als geschäftliche Mobilität einzuführen, stößt bei Unternehmen zunehmend auf Interesse. Mit car2go sind sie dabei flexibel aufgestellt: Fahrten zum Flughafen können beispielsweise mit einem Mercedes und zum Geschäftstermin im Stadtzentrum mit einem smart vorgenommen werden.“ Dabei ist car2go überzeugt, dass die Zukunft des Carsharings elektrisch ist. Schon heute betreibt das Unternehmen drei rein elektrische Standorte in Stuttgart, Madrid und Amsterdam. 

Weniger Kilometer durch vernetzte Planungsprozesse
Seitens der potenziellen Anwender ist die Bereitschaft, neue Wege zu beschreiten, jedenfalls so groß wie nie. „Effizienter Personen- und Warenverkehr sind zentrale Erfolgsfaktoren“, so Jürgen Brettschneider, Geschäftsführer des Lebensmittelkonzerns Mautner Markhof Feinkost. „Dass wir gerade mit der Anschaffung von Elektroautos für Fahrten im städtischen Raum beginnen, ist ein klares Signal, wie wichtig uns Nachhaltigkeit ist. Wirtschaftlich und ökologisch um ein Vielfaches relevanter sind für uns jedoch Innovationen in der Güterlogistik, denn immerhin transportieren wir jährlich rund 45.000 Tonnen. Wir arbeiten intensiv an Möglichkeiten zur Reduktion von Leerfahrten und wir erwarten uns von Seite der Frächter und Speditionen auch neue Lösungen. Unter anderem sehen wir großes Potenzial durch verbesserte Steuerungsmöglichkeiten durch vernetzte Planungsprozesse, um Routen zu optimieren und Leerfahrten zu reduzieren.“

Das Video zum Event finden Sie hier oder auf Youtube (© W24).


Über Hafen Wien
Der Hafen Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, ist einer der großen europäischen Binnenhäfen an der Donau und ein wichtiger Knotenpunkt zwischen Ost und West. Hier werden allein von der Wiener Hafen GmbH jährlich bis zu sieben Millionen Tonnen Güter umgeschlagen.
www.hafen-wien.com

Über SMATRICS
SMATRICS ist führender Anbieter von Dienstleistungen rund um das Thema Elektromobilität und betreibt als erster und einziger Anbieter ein flächendeckendes Hochleistungs-Ladenetz mit 400 Ladepunkten in Österreich.
www.smatrics.com

Über car2go
Car2go, ein Unternehmen der Daimler AG, ist Marktführer im stationsunabhängigen Carsharing. Das Unternehmen betreibt 26 Standorte in acht Ländern in Europa, Nordamerika und China mit 14.000 Fahrzeugen und hat weltweit 3,1 Mio. Kunden. In Wien stehen 700 Fahrzeuge zur Verfügung.
www.car2go.at

Über Mautner Markhof
Das österreichische Traditionsunternehmen Mautner Markhof wurde 1841 gegründet und stellt Produkte wie Hesperidenessig, verschiedene Fruchtsirupe sowie Senf her. Firmensitz und Produktionsstätte befinden sich in Wien-Simmering.
www.mautner.at

Titelfoto: v.l.n.r: Doris Pulker-Rohrhofer (Hafen Wien), Michael Fischer (Smatrics), Monica Rintersbacher (Leitbetriebe Austria), Sarah Renk (car2go), Jürgen Brettschneider (Mautner Markhof)

Fotocredit: © Sabine Klimpt

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