Als international bedeutender Logistikdienstleister ist der Linzer Containerterminal ein starker Motor für die Wirtschaftsregion Linz und Oberösterreich. Die aktuelle Erweiterung bedeutet einen zusätzlichen Anschub für die Zukunft. / Copyright: Pertlwieser, PTU

Investition in die Zukunft: Containerterminal-Erweiterung und -Modernisierung stärken den Wirtschaftsstandort Linz

  • Bereits abgeschlossen: Verlängerung der Kranbahn und Montage eines zweiten Containerportalkrans, ‚digital rail gate‘
  • In Umsetzung: Ausbau zweier Gleisgruppen auf Ganzzugslänge, Elektrifizierung des gesamten Areals, Umstellung auf umweltfreundliche LED-Beleuchtung, Digitalisierung des LKW-Ingates

Der rund 120.000 m2 große Linzer Containerterminal liegt im Schnittpunkt wichtiger Verkehrsströme und bietet optimale Voraussetzungen zur Abwicklung von kombinierten Verkehren zwischen Wasser, Schiene und Straße. Als internationales Logistik-Dienstleistungszentrum hält der Containerterminal Linz die Wirtschaft in Bewegung und zählt somit zu den „economic backbones“ der Stadt Linz und des Landes Oberösterreich.

Das Erweiterungsprojekt – Zielsetzung und Überblick
Im Herbst 2019 erfolgte der Startschuss zum umfangreichen Ausbau des Linzer Containerterminals mit folgenden Zielsetzungen: Erweiterung des Dienstleistungsangebotes, Steigerung der Effizienz und der Umschlags-zahlen sowie die technische Modernisierung des gesamten Areals auf den neuesten Standard unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Nach Fertigstellung im Sommer 2022 präsentiert sich das gesamte Areal zur Gänze elektrifiziert. Den Terminal-Kunden stehen dann insgesamt sechs Ganzzugsgleise mit einer Länge von bis zu 750 Meter zur Verfügung und letztendlich erhöhen sich die Container-Stellplätze von derzeit 4.500 TEU auf rund 6.500 TEU (= Twenty-foot Equivalent Unit, internationale Standard-Bezeichnung für einen 20-Fuß-Container).

„Der Ausbau des Containerterminals ist als wichtige Investition in die betriebliche Infrastruktur zu sehen und stellt eine Teiletappe von Projekt Neuland dar, das derzeit auf Hochtouren läuft“, meint LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider, MBA.

„Mit der Erweiterung und Elektrifizierung kann sich der Linzer Containerterminal den Kunden gegenüber viel moderner und – insgesamt betrachtet – am Markt deutlich konkurrenzfähiger präsentieren“, ergänzt Hafendirektor Mag. Harald Kronsteiner, MBA.

Das Projekt Neuland wird von der EU im Rahmen der „Connecting Europe Facility (CEF)“ mit 20 Prozent gefördert. Die Gesamtkosten für das Teil-Projekt „Erweiterung Containerterminal“ belaufen sich auf rund 24 Millionen Euro (Stand August 2021). Die Projektabwicklung erfolgt LINZ AG-intern durch ein Projektteam der „LINZ SERVICE GmbH/Bereich Hafen“ und das LINZ AG-Baumanagement unter der Projektleitung von Ing. Lothar Moser.

Der Projektstart – Kranbahnverlängerung und zweiter Portalkran
Mit Jahresbeginn 2020 erfolgte die Verlängerung der bestehenden Kranbahn um rund 80 Meter auf nun knapp über 600 Meter. Von August bis Dezember 2020 wurde der neue, zweite Portalkran montiert und in Betrieb genommen. Die Anschaffung des neuen Krans war die erste wichtige Einzelmaßnahme im Zuge der Erweiterung des Containerterminals.

Ausbau von zwei Gleisgruppen
Im Sommer 2021 starteten die Ausbauarbeiten an der ‚Gleisgruppe G‘. Bis Jahresende 2021 wird die Gleisanlage 4-spurig – auf Ganzzugslänge (750 Meter) – ausgebaut. Danach beginnt die Erweiterung der ‚Gleisgruppe K‘ ebenfalls auf Ganzzugslänge. Hier ist die Fertigstellung im Sommer 2022 geplant. Nach Fertigstellung stehen den Terminal-Kunden insgesamt sechs elektrifizierte Ganzzugsgleise mit bis zu 750 Meter Länge zur Verfügung.

Elektrifizierung des Areals: Modern und umweltfreundlich
Sämtliche Waren und Güter, die via Schiene den Linzer Containerterminal erreichen oder verlassen, werden über den Verschiebebahnhof Stadthafen transportiert. Nachdem der Hafenbahnhof seit Herbst 2021 komplett elektrifiziert ist, steht nun die Elektrifizierung des gesamten Terminals auf dem Programm. Damit erübrigen sich zeitraubende und kostenaufwändige Verschubleistungen mittels Diesellokomotiven, da elektrisch betriebene Streckenlokomotiven umweltfreundlich direkt bis zum Terminal fahren können. Bis voraussichtlich Sommer 2022 ist die Elektrifizierung des gesamten Areals abgeschlossen.

Energiesparende Beleuchtung und Digital-Signalisierung
Sämtliche Gleiskörper werden mit einer neuen Beleuchtung ausgestattet, um den Arbeitnehmerschutz auch in den Nachtstunden zu gewährleisten. Um Energie zu sparen, erfolgt die Umrüstung der gesamten Terminal-beleuchtung auf LED. Die neu herzustellende Digital-Signalisierung der Gleiskörper – ausgehend vom Verschiebebahnhof Stadthafen in den Containerterminal – ermöglicht alle notwendigen Ampel- und Gleistor-steuerungen, stellt automatisch die Weichen und steuert die Portalkräne, damit das Lichtraumprofil des einfahrenden Zuges nicht durch Container-Hebearbeiten gefährdet wird. Außerdem werden die Fahrer der Reachstacker (= Containerstapler) automatisch informiert sobald Züge einfahren, so wird größtmögliche Arbeitssicherheit gewährleistet.

Neues Containerterminal Ingate
Bis Ende 2023 ist die Errichtung eines neuen Containerterminal Ingates geplant. Die neue Anmeldestation befindet sich östlich an das Terminal-Areal angrenzend an der Saxingerstraße. Alle ankommenden LKWs müssen sich hier anmelden. Die Zuteilung zur Weiterfahrt in den Containerterminal zur Be- und Entladung erfolgt elektronisch. Insgesamt entstehen hier 33 LKW-Abstellplätze. Als aktive Umweltschutz-Maßnahme muss während der Wartephase der Motor abgestellt werden. Den LKW-Fahrern stehen Sozial- und Sanitärräumlichkeiten zur
Verfügung. Bei der Einfahrt werden alle LKWs digital gescannt. Sämtliche Containercodes, Gefahrgutkennzeichen oder Identifikationsnummern werden vollautomatisch erfasst – genau wie beim „digital rail gate“ bei der Einfahrt in den Verschiebebahnhof Stadthafen.

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