Zukunftsmarkt Lateinamerika: Großes Potenzial für heimische Exporteure und Investoren

  • Boom in den Bereichen Maschinenbau, erneuerbare Energien und Automotive
  • Viele Herausforderungen, aber keine unlösbaren Probleme

Roadshow Lateinamerika – 23.-26.04.2018: Mit deutlich mehr als 500 Millionen Einwohnern und hohen Wachstumsraten ist Lateinamerika einer der großen Hoffnungsmärkte der Weltwirtschaft. Eine Entwicklung, von der die österreichische Wirtschaft bisher aber kaum profitiert, so Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin von Leitbetriebe Austria, anlässlich einer gemeinsam mit dem Netzwerkpartner Kühne + Nagel organisierten Informationsveranstaltung über „Marktchancen, Wirtschaft und Logistik in Lateinamerika“: „Globalisierung und Wachstum finden nicht nur in China und dem restlichen Asien statt, auch von Mexiko bis Argentinien herrscht Aufbruchstimmung. Die heimischen Leitbetriebe sind bereits überdurchschnittlich stark in dieser Region engagiert, denn für österreichische Exporteure eröffnen sich ebenso gute Chancen wie für Firmen, die direkt in der Region investieren.“

In diese Kerbe schlägt auch Rasmus Jensen, Vizepräsident Seefracht Kühne + Nagel in Chile. „Gerade Branchen, in denen Österreich besonders stark ist, erleben derzeit in ganz Lateinamerika einen Boom. Maschinen- und Anlagenbau, Autozulieferindustrie, Infrastrukturausbau und, vielleicht etwas überraschend, auch erneuerbare Energien. In diesen Bereichen wird aktuell enorm viel investiert und hier gibt es sicher die besten Chancen für österreichische Unternehmen. Wir bestärken Unternehmen, vorab mit großer Sorgfalt die lokalen Gegebenheiten, wie z.B. Dokumentation und Zoll, zu prüfen. Bei jeder Planung der Supply Chain sollte ein Plan B vorhanden sein, um einen gewissen Grad an Flexibilität zu haben.“ Die Probleme, die Unternehmen im Lateinamerika-Geschäft zu lösen haben, werden dabei im Allgemeinen eher überschätzt. „Lateinamerika ist kein schwieriger Markt wenn man den richtigen Logistikpartner hat, der die lokalen Standardprozesse versteht“, so Jensen.

Auch Südamerika-Spezialist Martin Hubinger von der procon Unternehmensberatung sieht eine Reihe von Herausforderungen, aber kaum unlösbare Probleme: „Natürlich ist man gut beraten, spezifisches Know-How für diese Region zuzukaufen, aber wenn man darüber hinaus drei wichtige Grundregeln beachtet, hat man beste Erfolgsaussichten. Erstens: Die Mitarbeiter müssen die lokale Sprache, also Spanisch bzw. in Brasilien Portugiesisch, beherrschen; zweitens: rechtzeitige, detaillierte Planung aller
Logistikprozesse, denn die Infrastruktur hat mit dem Wirtschaftswachstum nicht Schritt gehalten und es gibt hier fast ständig Kapazitätsprobleme; und drittens: Sie müssen für alles viel mehr Zeit als in Europa einplanen, denn schnell geht in Mittel- und Südamerika praktisch gar nichts.“

Die rechtlichen Aspekte des Lateinamerikageschäfts seien ebenfalls keine übermäßig große Hürde, meint die Wiener Rechtsanwältin Alejandra Navarro de Chalupa, die auch in Argentinien zugelassen ist und über ein Netz von Korrespondenzkanzleien in Mittel- und Südamerika verfügt: „Die beste Option ist fast immer die Unterwerfung unter ein international besetztes Schiedsgericht (Court of Arbitration). Eine weitere Option ist die Vereinbarung eines Drittstaats als Gerichtsstand, die man trotz erheblicher Widerstände seitens der lokalen Geschäftspartner ebenfalls oft durchsetzen kann. Hingegen bietet die Vereinbarung von Österreich als Gerichtsstand nicht immer Vorteile, um eigene Rechtspositionen durchzusetzen.“

Zusammenfassend betont Rasmus Jensen von Kühne + Nagel Chile, dass die enormen Potenziale eine eingehende Beschäftigung mit der Wirtschaftsregion Lateinamerika jedenfalls rechtfertigen: „Natürlich handelt es sich um einen Markt mit komplexen Herausforderungen, aber Komplexität ist immer gleichzeitig auch eine Chance für Unternehmen, die gut vorbereitet und strukturiert einen Markt bearbeiten.“


Titelbild: v.l.n.r.: Gustavo Pechloff, Kühne + Nagel; Rasmus Jensen, Kühne + Nagel Chile; Martin Hubinger, procon Unternehmensberatung; Alejandra Navarro de Chalupa, ANC Legal Office; Markus Aminger, Kühne + Nagel; Franz Braunsberger, Kühne + Nagel, Monica Rintersbacher, Leitbetriebe Austria; Marco Ramirez, Andritz Group; Hudson Oliveira da Silva, Kühne + Nagel Deutschland

Copyright Titelbild: © Sabine Klimpt

Zu den FOTOGALERIEN der einzelnen Stationen der ROADSHOW LATEINAMERIKA:
Weltmuseum, Wien
Flughafen Graz
Ars Electronica Center, Linz
Hotel aDLERS, Innsbruck

Filmbeitrag: Marktchancen, Wirtschaft & Logistik in Lateinamerika
Copyright: News on Video


Über Kühne+Nagel
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ANC Legal Office ist auf Unternehmens- und Gesellschaftsrecht, Privatrecht sowie Europarecht spezialisiert. Ein besonderer Fokus der Kanzlei liegt auf Iberoamerika. Zahlreiche internationale Kooperationen ermöglichen ein optimales Angebot für exportorientierte Unternehmen. Die Firmengründerin Dr. Alejandra Navarro de Chalupa ist auch in Spanien und Argentinien als Anwältin zugelassen. www.anc-legal.com

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