Julia Komarek, Projektleiterin der Wiener Linien. / Copyright: Peres, Wiener Linien

Wiener Linien: Großes Interesse an klimafreundlicher Paketzustellung

Machbarkeitsstudie zeigt Potenzial für nachhaltigen Packerltransport in den Öffis – Nachfolgeprojekt geplant

Die Anzahl an bestellten Paketen steigt und steigt: 113 Millionen Packerl haben die Wiener*innen im Jahr 2021 bestellt. Um den dazugehörigen Liefer-Verkehr und Staus in der Stadt zu reduzieren, könnten die Fahrgäste der Wiener Linien Pakete emissionsarm ans Ziel bringen. In einer Machbarkeitsstudie haben die Wiener Linien und das Forschungsinstitut Fraunhofer Austria untersucht, ob und unter welchen Bedingungen Fahrgäste bereit wären, Pakete in den Öffis zu transportieren.

Bis zu 20 Prozent der derzeit durch die Pakettransporte entstehenden Treibhausgase könnten durch Fahrgäste als Paketzusteller*innen eingespart werden. „Innovative Klima-Projekte haben bei den Wiener Linien einen ganz großen Stellenwert. Bevor diese Idee Realität werden kann, wollten wir von unseren Fahrgästen wissen, wie sie zum nachhaltigen Pakettransport stehen. Es freut uns, dass unsere Fahrgemeinschaft auf diese Idee sehr positiv reagiert hat und über 6.000 Menschen an der Befragung teilgenommen haben“, betont Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sind vielversprechend, der Nutzen liegt für die befragten Fahrgäste auf der Hand: Überwältigende 90 Prozent begrüßen es, wenn an ihrer Zielhaltestelle ein Paket auf sie wartet. Denn auch wenn man selbst kein Paket transportiert, könnte man so von diesem Service profitieren. Mittels QR-Codes könnten Fahrgäste die Packerl in Paketboxen bei Öffi-Stationen abholen und ablegen.

Wege im Alltag nützen, Inhalt der Pakete aber egal
Besonders attraktiv sind für die Befragten die Zeiten zwischen 6 und 9 Uhr sowie 17 und 20 Uhr. Beim Hin- und Rückweg vom Arbeits- oder Schulweg bietet sich so ein Packerltransport natürlich gut an. In diesen Stoßzeiten könnten allerdings nur kleine Pakete mitgenommen werden.

Unter den Befragten waren außerdem kaum besonders Neugierige: Der Inhalt des mitgenommenen Pakets ist für über 80 Prozent unwichtig. Dreiviertel der Befragten erwarten sich für ihren Einsatz auch eine kleine Belohnung. Derzeit wird überprüft, wie eine Form der Entschädigung aussehen könnte.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie fließen in ein Nachfolgeprojekt ein, das im Frühsommer 2022 vorgestellt wird. In diesem Projekt sollen auch erste Testszenarien sowie die praktische Umsetzung geprüft werden.

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